APL 032: Was Albert Einstein zum Lösen von Problem zu sagen hatte

Informationen zu der Episode:

Vor fast genau einem halben Jahr ist die erste Episode von „Abtenteuer Problemlösen“ online gegangen. Das ist doch mal ein erstes Jubiläum, oder?

Zu diesem Jubiläum habe ich mir etwas Besonderes überlegt.

Seit ich mich mit dem Thema Problemlösen befasse, sind mir immer wieder Zitate begegnet, die einen Aspekt des Lösens von Problemen besonders gut auf den Punkt bringen. Kennen Sie das? Sie hören oder lesen ein Zitat oder einen Spruch, und Ihnen ist sofort klar, das passt, das ist auf den Punkt getroffen. Nicht zu viel, nicht zu wenig, besser kann man es schlicht nicht ausdrücken. Oder um das gleich mit einem Zitat zu verdeutlichen:

„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint Exupery)

Ich schreibe mir solche Zitate immer sofort auf. Über die Jahre haben sich eine Menge schlaue Dinge angesammelt.

Zu einer Auswahl dieser Zitate gibt es jetzt eine Woche lang jeden Tag eine kurze Episode mit einem Zitat. Und zu jedem Zitat erläutere ich, von wem es stammt, warum ich es mag, und warum ich glaube, dass es im Zusammenhang mit dem Lösen von Problemen bedeutsam ist.

Beginnen möchte ich mit einem Zitat von Albert Einstein, und es lautet

„Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und 5 Minuten mit der Lösung.“

Über Albert Einstein muss man wohl nicht allzu viele Worte verlieren. Er ist einer der größten Physiker aller Zeiten, hat die Relativitätstheorie begründet und wesentliche Beiträge zur Quantenphysik geliefert. Und er hat uns viele, viele Zitate hinterlassen. Zum Beispiel eben

„Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und 5 Minuten mit der Lösung.“

Dieser Satz gibt sehr gut wieder, wie ich über das Lösen von Problemen denke. Oft habe ich es schon erlebt, dass man sofort über die Lösung nachzudenken beginnt, ohne das Problem wirklich verstanden zu haben. Ich bin ein großer Fan davon erst einmal zu verstehen und zu hinterfragen, worin denn tatsächlich das Problem besteht, und was die Ursachen des Problems sein könnten.

Und das Zitat von Einstein bringt das sehr gut auf den Punkt, wenn auch die 55 Minuten bzw. 5 Minuten nicht wörtlich zu verstehen sind, und ich auch das Verhältnis von 55 zu 5 (oder 11 zu 1) nicht für besonders praktikabel halte. Es geht um den Grundgedanken sich mit einem Problem zu beschäftigen, es wirklich zu verstehen.

Dazu auch ein Wort der Warnung: Ich spreche nicht davon ewig über einem Problem zu brüten oder es zu beklagen. Das kann nämlich auch eine Ausrede sein um nicht ins Handeln zu kommen.

Darum geht’s aber nicht. Die Botschaft ist eine andere: Du musst das Problem verstanden haben, bevor Du es lösen kannst. Und: wenn Du das Problem wirklich verstanden hast, wirklich durchdrungen hast, dann hast Du es häufig bereits zu einem großen Teil gelöst.